„Nussers Beiträge der letzten Jahre in diesem Band stellen markante Positionen der aktuellen Diskussion von Grundfragen der politischen Ethik in den Kontext ihrer historischen Verortung - aber auch ihrer spezifischen Problemengführung. Er geht davon aus, dass die von Reformen und technologisch-ökonomischem Globalisierungsdruck bestimmte Diskussion zu einer Intensivierung von bereichsbezogenen Ethikdiskussionen geführt hat, die in einem bemerkenswerten Kontrast zu der verbreiteten Auffassung stehen, die gesellschaftliche Entwicklung sei unvermeidlich. Nachlegitimiert soll werden, was ohnehin für alle in gleicher Weise bestimmend geschieht. In schönen Worten und Werten soll vermittelt werden, was Not tut. Nusser stellt sich eine doppelte Aufgabe: Er zeigt, dass die gegenwärtige Diskussion (und die Politik) den gesellschaftlichen technisch-ökonomischen Prozess ‘vollzieht’ - also nicht gestaltet. Er erinnert zugleich an die Dimension der Ethik des Aristoteles, die im Ethik-Boom ihre korrektive Wirkung nicht nur nicht ausübt, sondern geradezu verliert. Der Autor sieht bei Aristoteles einen ethischen Ansatz, der einerseits lokale Gegebenheiten des menschlichen Lebens berücksichtigt und doch einer allgemeinen Grundlegung der Begründung von Normen verpflichtet ist. Für ihn steht selbstredend eine allgemeine Grundlegung, die in den Menschenrechten formuliert ist, außer Zweifel.“
Helmut Kohlenberger, in: Philosophisches Jahrbuch der Görresgesellschaft 114/2007, Seite 493 ff.:
C. Senigaglia, in: Il Pensiero Politico 2007, Seite 610-611.
Harald Bergbauer, in: Zeitschrift für Politik 2008, S. 373-374.
Elmar Nass, in: Ordo Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, Lucius & Lucius, Stuttgart 2004, Band 55.